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AutorenbildMaximilian Schierl

Die Welt der Gefühle – Warum Gefühle so wichtig für unser Leben sind

Gefühle begleiten uns jeden Tag. Sie beeinflussen unser Denken, Handeln und sogar unsere Gesundheit. Doch was genau sind Gefühle? Welche Rolle spielen sie, und warum sind auch negative Emotionen unglaublich wichtig für unser Leben? In diesem Beitrag tauchen wir tiefer in die faszinierende Welt der Gefühle ein.



Gefühle


Was sind Gefühle?


Definition: Das Wort Gefühl bezeichnet eine innere, subjektive Empfindung, die durch äußere oder innere Reize ausgelöst wird und meist eine emotionale Reaktion beinhaltet. Gefühle können angenehm (z.B. Freude) oder unangenehm (z. B. Angst) sein und spiegeln unser emotionales Erleben wider. Sie sind eng mit unserem Denken, Verhalten und körperlichen Reaktionen verbunden und helfen uns, unsere Umwelt zu bewerten und darauf zu reagieren. Gefühle spielen eine zentrale Rolle in der menschlichen Erfahrung und in der Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen und unser Leben gestalten.


Zitat: "Therapie bedeutet, Gefühle zu entdecken, die wir uns nicht erlaubt haben zu fühlen, und sie in Worte zu fassen, die wir nie gewagt haben auszusprechen." – Alice Miller

Welche Gefühle gibt es?


Gefühle können in viele verschiedene Kategorien unterteilt werden. Am häufigsten spricht man von Grundgefühlen und Mischgefühlen. So kann man sich das Gefühlsleben wie Farben vorstellen. Es gibt die Basisfarben aus denen alle anderen Farben gemischt werden. So gibt es die Grundgefühle die bei fast allen Menschen vorhanden sind, unabhängig von Ihrer Kultur. Oft werden folgende sechs Grundgefühle benannt, die evolutionär bedingt sind und uns als Spezies geholfen haben zu überleben. Sie dienen dazu uns auf bestimmte Reize schnell und effektiv reagieren zu lassen. Mischgefühle entstehen, wenn sich zwei oder mehr Grundgefühle vermischen. Diese Vielfalt an Gefühlen prägt unsere tägliche Erfahrung und kann in unterschiedlichen Situationen in den Vordergrund treten.


Grundgefühle

  • Freude

  • Trauer

  • Angst

  • Wut

  • Ekel

  • Überraschung


Beispiele für Mischgefühle

  • Enttäuschung (Trauer + Wut)

  • Eifersucht (Angst + Wut)

  • Erleichterung (Freude + Angst)

  • Stolz (Freude +Überraschung)

  • Heimweh (Trauer + Sehnsucht)

  • Verlegenheit (Scham + Überraschung)

  • Hoffnung (Freude + Angst)

  • Bedauern (Trauer + Schuld)


Für was sind Gefühle gut?


Gefühle haben eine essenzielle Funktion für unser Leben. Sie helfen uns, die Welt um uns herum zu bewerten und angemessen zu reagieren. Hier sind einige Gründe, warum Gefühle so wichtig sind:

  • Selbstschutz: Gefühle wie Angst oder Ekel warnen uns vor Gefahren und helfen uns, sicher zu bleiben.

  • Beziehungen: Gefühle wie Liebe, Mitgefühl oder Freude fördern zwischenmenschliche Beziehungen und schaffen Bindungen.

  • Entscheidungen: Gefühle beeinflussen unser Entscheidungsverhalten und helfen uns, in komplexen Situationen den richtigen Weg zu finden.

  • Selbstreflexion: Unsere Emotionen können uns Einblicke in unser inneres Erleben geben und uns zeigen, was uns wirklich wichtig ist.


Wieso sollten wir auch negative Gefühle zulassen?


Es ist verlockend, negative Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst zu unterdrücken oder Situationen, in denen diese Gefühle vorkommen zu vermeiden. Doch auch diese Gefühle haben ihren Platz und eine wichtige Funktion. Sie zeigen uns, dass etwas nicht stimmt und dass wir uns mit bestimmten Themen auseinandersetzen müssen. Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist, negative Gefühle zuzulassen:

  • Verarbeitung: Negative Emotionen erlauben uns, schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten und zu heilen.

  • Selbstverständnis/ Reflexion: Durch das Erleben negativer Gefühle lernen wir mehr über uns selbst, unsere Grenzen und unsere Bedürfnisse.

  • Wachstum: Der Umgang mit negativen Gefühlen fördert unser emotionales Wachstum und unsere Resilienz.


Was passiert, wenn wir unsere Gefühle unterdrücken oder vermeiden?


Wenn wir unsere Gefühle unterdrücken oder vermeiden, kann das langfristig zu ernsthaften Problemen bis hin zu chronischen Krankheiten führen. Emotionale Unterdrückung ist eine gängige Bewältigungsstrategie, die jedoch mehr schadet als nützt. Hier sind einige der möglichen Folgen:

  • Psychische Krankheiten: Das ständige Unterdrücken von Gefühlen wie Wut, Angst oder Trauer kann zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Burnout führen. Die nicht ausgedrückten Emotionen stauen sich innerlich auf und manifestieren sich oft in negativen Denkmustern oder psychosomatischen (körperlichen) Beschwerden.

  • Verlust der Selbstreflexion: Wer seine Gefühle vermeidet, verliert den Zugang zu sich selbst. Gefühle sind wichtige Hinweise darauf, was uns belastet oder freut. Ohne diese emotionale Rückmeldung wird es schwerer, sich selbst zu verstehen und sinnvolle Veränderungen im Leben vorzunehmen.

  • Beziehungsprobleme: Das Unterdrücken von Emotionen kann zu Distanz in zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Wenn wir unsere Gefühle nicht offen mitteilen, bleiben Konflikte ungelöst, und tiefe Verbindungen leiden darunter oder können gar nicht erst entstehen.

  • Körperliche Symptome: Unterdrückte Gefühle können auch körperliche Folgen haben, wie Kopfschmerzen, Magenprobleme, Schlafstörungen oder Verspannungen bis hin zu lebensbedrohlichen Auswirkungen, wie Herzinfarkte. Der Körper reagiert auf den emotionalen Stress, indem er Alarmsignale sendet.

  • Verminderte Lebensqualität: Emotionen sind eine wesentliche Quelle für Lebensfreude, Kreativität und persönliche Entwicklung. Wer sie vermeidet, beraubt sich selbst eines wichtigen Teils des Lebens und läuft Gefahr, sich emotional taub zu fühlen.


Langfristig gesehen ist es also essenziell, unseren Gefühlen Raum zu geben und uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Nur so können wir psychisch gesund bleiben, unsere Beziehungen stärken und uns selbst besser verstehen.


Fazit


Gefühle sind ein fundamentaler Teil unseres Lebens. Sie geben uns Orientierung, helfen uns, Entscheidungen zu treffen, und verbinden uns mit anderen. Während positive Gefühle oft als angenehm empfunden werden, sollten auch negative Emotionen nicht unterdrückt werden. Sie sind Wegweiser, die uns zu mehr Selbstreflexion und innerem Wachstum führen können. Indem wir lernen, unsere Gefühle – sowohl positive als auch negative – zu akzeptieren und zu verstehen, können wir ein erfüllteres und authentischeres Leben führen.


Fällt es dir schwer, mit deinen Gefühlen umzugehen?

Hast du Schwierigkeiten, deine Gefühle zu verarbeiten? 


In meiner Praxis unterstütze ich dich gerne dabei, deine eigenen Gefühle – sowohl positive als auch negative – zu verstehen und zu akzeptieren. Gemeinsam können wir deine Vermeidungs- und Unterdrückungsmuster aufdecken und gezielt daran arbeiten, dich emotional zu stärken. Das Ziel ist, deine innere emotionale Welt besser kennenzulernen, sodass du bewusst und konstruktiv mit deinen Gefühlen umgehen kannst. Schritt für Schritt kannst du zum Profi deiner eigenen Gefühle und Probleme werden, was dir hilft, Herausforderungen souverän zu meistern und ein erfüllteres, ausgeglicheneres Leben zu führen.



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